Situation:
Ein Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau dreht sich um die Erledigung von Aufgaben. Der Mann sagt: „Wenn dir das so wichtig ist, erinnere mich halt dran.“ Die Frau antwortet darauf humorvoll, aber bestimmt, um darauf hinzuweisen, dass sie nicht dafür verantwortlich sein sollte, ihn ständig an Aufgaben zu erinnern.
Reaktion:
Mann: „Wenn dir das so wichtig ist, erinnere mich halt dran.“
Du: „Bin ich eckig und gelb?“
Er: „Wieso?“
Du: „Weil ich kein Post-it bin. 🙂 Schreibe dir deine Aufgaben bitte auf, das mache ich auch so, wenn ich mir etwas nicht merken kann.“
Er: „Aber Frauen haben eher einen Blick für bestimmte Dinge, Männer sehen das halt nicht, müssen darauf aufmerksam gemacht und erinnert werden.“
Du: „Ja, erziehungsbedingt siehst du diese Aufgaben weniger. Aber das heißt nicht, dass du als Erwachsener nichts mehr daran ändern kannst. Ich kann ja auch selbst einen Reifen aufpumpen und tanken, obwohl ich eine Frau bin, oder?“
Frauen in Deutschland leisten 44,3% mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer. Der Anteil ist höher in Haushalten mit Kindern.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Erklärung:
Studien haben ergeben, dass Männer, die traditionell erzogen wurden, weniger in Haushaltsthemen als Kind involviert waren als Mädchen. Das bedeutet, sie sehen gewisse Aufgaben wirklich nicht von sich aus, weil sie nicht dementsprechend „trainiert“ sind. Es ist also keine absichtliche Unfähigkeit oder „weaponized incompetence“ in den meisten Fällen. Daher sollte man hier, zumindest anfangs, sehr freundlich reagieren. Nur weil Männer dies teilweise als Kind nicht gelernt haben, heißt das aber nicht, dass man dies als Erwachsener nicht mehr lernen kann, wenn man will.
Wichtig: In einer grundsätzlich gesunden Beziehung kann man in solchen Situationen mit Humor reagieren. In toxischen Beziehungen oder wenn sich potenziell eine Gewaltsituation entwickeln könnte, sollte man jedoch unbedingt Hilfe holen.
Lösung:
Eine sinnvolle Lösung könnte ein Putzplan sein oder feste Aufgaben für den Partner, die sich regelmäßig wiederholen, weil das einfacher zu lernen ist.